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Das Ende der Welt, wie wir sie kannten

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Im Hintergrund der Welt, wie wir sie kannten, türmen sich seit Jahrzehnten Megakrisen auf, die wir nur deshalb ignorieren können, weil unsere komfortablen Lebensumstände die Illusion befördern, alles werde schon irgendwie gut ausgehen. Aber der Klimawandel, die schwindenden Energieressourcen, die Verschmutzung der Umwelt, die Ernährungskrisen und das Bevölkerungswachstum zeigen die Endlichkeit unserer Kultur und unseres Lebensstils an. Hier befindet sich ein System an seiner Funktionsgrenze, und die Finanzkrise zeigt es in aller Deutlichkeit: In dem Augenblick, in dem die westliche Wirtschaftsform ihren weltweiten Siegeszug vollendet, kollabiert sie, denn die globalisierte Welt ist eine Insel. Sie hat kein Außen, aus dem sie Treibstoff für ihr Wachstum beziehen könnte. Sind die Demokratien des Westens in der Lage, sich so zu modernisieren, dass sie zukunftsfähig werden? Ist es möglich, das erreichte Niveau dafür zu nutzen, eine Form des Wirtschaftens und Lebens zu entwickeln, die nicht auf Wachstum, sondern auf Gerechtigkeit und Lebensqualität setzt? Erst das Ende der Illusion, dass unser Erfolgsmodell auch unter den Bedingungen einer globalisierten Welt funktioniert, bietet Chancen auf eine Zukunft der Demokratie.

Quelle: Fischer Verlag

Claus Leggewie / Harald Welzer (2009): Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie. Fischer Verlag. Frankfurt / Main.

Claus Leggewie, geboren 1950, Professor für Politikwissenschaft und Publizist, ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen, wo er den Forschungsschwerpunkt KlimaKultur ins Leben rief.

Harald Welzer, geboren 1958, ist Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und lehrt Sozialpsychologie an der Universität Witten/Herdecke sowie an der Emory University Atlanta. Zudem ist er Mitglied im Denkkreis "Funktionsfähigkeit2 des Denkwerks Zukunft.